Die Schulter und ihre Rehabilitation

Der menschliche Körper hat viele unterschiedliche Gelenke mit eigenen Qualitäten, die den Bewegungsapparat flexibel machen. Die Gelenke ermöglichen mitunter alles, was wir körperlich tun – also alles was wir brauchen wie beispielsweise Nahrungszufuhr, Hygiene und Partizipation. Die Schulter, die den Rumpf und den Oberarm verbindet, ist das beweglichste Gelenk des Menschen. Ein großes Bewegungsspektrum bedeutet gleichzeitig aber geringe knöcherne Limitationen, die die möglichen Bewegungen führen und einschränken können. Der Oberarmkopf liegt in einer Gelenkpfanne am Schulterblatt, die jedoch im Vergleich zur Kugel vom Kopf viel kleiner ist. Viele Muskeln und Sehnen verantworten die Zentrierung des Oberarmkopfes in der Pfanne und das reibungslose Bewegen in fast alle Richtungen. Dieses Phänomen erklärt, dass Schmerzen im Schulterbereich in den meisten Fällen mit den Weichteilen zusammenhängen. Dazu gehören die Muskeln, Sehnen, Schleimbeutel und Gelenkkapsel. Frau hebt sich die Hand auf die Schulter wegen der Schmerzen

Die anatomische Gegebenheit der Inkongruenz der Knochen erklärt, dass es im Schulterbereich passieren kann, dass es zu einem Verrutschen des Oberarmkopfes kommt. Dieses Phänomen wird Schulterluxation genannt und kommt oft im Wurfsportbereich oder im Alter durch einen Sturz vor. In den meisten Fällen handelt es sich hierbei um traumatische Luxationen nach vorne (Vordere traumatische Schulterluxation, VTSL). Nach dem es zu einer Luxation gekommen ist, leiden Betroffene häufig unter einer chronischen Instabilität in der Schulter. Die Stabilisierung durch Krankengymnastik (KG) und Krankengymnastik am Gerät (KGG) wird hier als Standard gesehen. Doch während sich OP-Techniken fortlaufend weiterentwickeln, sind Rehabilitationsprogramme tendenziell weniger untersucht.

Coyle et.al. hat 2022 eine Übersichtsarbeit veröffentlicht, in der er und sein Team 14 Behandlungen aus zwölf veröffentlichten Studien untersucht hat. Daraus lässt sich zusammenfassen, dass nach der Operation in den ersten vier Wochen eine aktiv-assistive Mobilisation nach den Vorgaben des Chirurgen gemacht, sowie Übungen in der geschlossenen Kette angeleitet werden können. Das bedeutet, dass eine völlige Ruhigstellung des Gelenks mittlerweile als überholt gilt. Vielmehr soll der Fokus darauf gesetzt werden die maximal mögliche Bewegung im geschützten Rahmen auszunutzen. Genauso wichtig sei, laut der Arbeit von Coyle et.al, direkt nach der Operation die angrenzenden Gelenke zu beüben und kardiovaskuläres Training mit in die Regeneration aufzunehmen, wie zum Beispiel trainieren am Ergometer. Ab der dritten Woche könne im Rahmen der Rehabilitationsprogramme bereits aktiv in die Risikopositionen an der Schulter gegangen werden, in denen das Trauma passiert ist. Somit werde langsam wieder die Kraft in der oberen Extremität hergestellt. Von Woche 3 – 10 seien progressiv funktionsspezifische Kraft- und Ausdauerübungen angemessen, die zum einen das Bewegungsausmaß wieder herstellen können, sowie dem Betroffenen Vertrauen in die Schulter zurückbringen.

Nach einem Trauma die geeignete Therapie zu bekommen, kann viel Leid, Zeit und Geld sparen. Deshalb ist es sehr wichtiger sich kritisch mit den Gegebenheiten der Medizin auseinanderzusetzen und Maßnahmen in der Rehabilitation zu prüfen. Unsere Physiotherapie Praxis in Freiburg legt einen großen Wert darauf und möchte damit die bestmögliche Begleitung bieten.

Für Fragen rund um das Thema Therapie, Gesundheit und Wissenschaft stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Ihr optimotus Team

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