Das Hüftgelenk gehört zu den größten Gelenken des menschlichen Körpers. Anatomisch gesehen besteht es aus der Hüftpfanne, die vom Beckenknochen gebildet wird und dem Hüftkopf, der am oberen Ende vom Oberschenkelknochen sitzt. Pfanne und Kopf bilden ein sogenanntes Kugelgelenk. Ein Kugelgelenk hat den Vorteil große Bewegungen zuzulassen.
Die Hüftpfanne und der Hüftkopf sind an ihren Enden mit einer dünnen Knorpelschicht versehen, die für das Gleiten des Gelenks verantwortlich ist. Umgeben wird das Gelenk von einer großen Kapsel, die den Knorpel der Gelenkpartner mit Gelenkflüssigkeit ernährt und Stabilität bietet. Die Ernährung des Knorpels geschieht dabei über Zug und Druck, die bei Bewegung und Sport auf das Gelenk wirken.
Aus unterschiedlichen Gründen, kann es zur Beschädigung vom Knorpel kommen, da dieser nicht mehr richtig von der Gelenkflüssigkeit ernährt wird – klinisch wird dieses Phänomen „Arthrose“ genannt. Arthrose führt zu Schmerzen und körperlichen Bewegungseinschränkungen. Wenn die Beschwerden deutlicher werden, kommt es häufig zu einer allgemeinen Linderung der Aktivität. Eine sich entwickelnde Schonung, die zu einer körperlichen Passivität im Alltag führen kann, bereitet wiederum einen Nährboden für weitere Erkrankungen. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, das Gelenk täglich zu bewegen und angemessen zu belasten.
Der Wissenschaftler Mechlenburg und sein Team haben 2021 die Auswirkungen von Übungen bei bestehender Hüftarthrose untersucht. Dabei kommt heraus, dass die allgemeinen positiven Effekte von Übungen auch bei der Hüftarthrose gelten: zum einen wird die Muskelkraft erhöht, das Gleichgewicht geschult und damit die allgemeine körperliche Stabilität gefördert. Zum anderen hat gezieltes Training Einfluss auf die Strukturen um das Gelenk herum und verringert einen Knochenabbau. Dieser findet im Laufe des Älterwerdens ohnehin statt, doch Bewegung und Belastung verringern das Tempo. Dadurch, dass Übungen zusätzlich den Entzündungsprozess bei einer Hüftarthrose im Gelenk unterdrücken können, verringert sich auch der Knorpelabbauprozess. Zusammengefasst lässt sich mit diesen Erkenntnissen festhalten, dass Übungen zu mechanischer Belastung im Gelenk führen und diese zu direkten positiven Effekten führt.
Was eine Arthrose jedoch begünstigt, sind extreme Sportbelastungen, Verletzungen, die das Gelenk angreifen, Muskelschwächen und ein inaktiver Lebensstil, so Mechlenburg et al. Vorbeugend hingegen wirken eine regelmäßige Teilnahme an Sport und eine allgemeine Aktivität im Alltag. Dabei ist zu erwähnen, dass eine arthrotische Entwicklung in den Gelenken mit dem Älterwerden natürlich ist. Gelenkverschleiß ist aber nicht unbedingt schmerzhaft und zwingt die Betroffenen nicht immer in den Teufelskreis der Schmerzen und damit einhergehenden Inaktivität.
Es lässt sich also festhalten, dass Bewegung einen präventiven Einfluss auf eine Hüftarthrose hat. Dabei ist es wichtig das richtige Maß zu finden – zu viel Belastung wirkt sich genauso negativ aus, wie zu wenig Belastung. Die Praxis für Physiotherapie in Freiburg arbeitet täglich mit ihren Patient*innen die individuellen und abgestimmten Übungen heraus, damit die richtige Dosis an Bewegung, Belastung und Entlastung erlernt werden kann. Das Ziel ist mit Krankengymnastik (KG) und Krankengymnastik am Gerät (KGG) einer drohenden Linderung der Alltagsaktivität und damit den einhergehenden körperlichen Risiken entgegenzuwirken.
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