Damit wir uns im Alltag bewegen und unseren Aufgaben nachkommen können, brauchen wir ein funktionierendes Gehirn. Im Kopf verortet sich mitunter der Hauptteil unserer Steuerung des Körpers. Daher wird es auch das zentrale Nervensystem genannt. Das zentrale Nervensystem reduziert sich jedoch nicht nur auf unser Gehirn, sondern erstreckt sich im Normalfall bis zum zweiten Lendenwirbel entlang der Wirbelsäule nach unten. Dieser Teil wird auch das Rückenmark genannt. Das Rückenmark besteht aus spezialisierten Nervenbahnen und Blutgefäßen, die gut durch den sogenannten Wirbelkanal beschützt werden. Der Kanal besteht aus Knochen und Bändern und bilden ein stabiles „Rohr“ für die weichen Strukturen des Rückenmarks.
Mit dem Älterwerden, kann sich dieser Kanal allerdings aus verschiedenen Gründen verengen. Im medizinischen Sprachgebrauch spricht man von einer Spinalkanalstenose. Bandscheiben, Bandstrukturen, sowie Wirbelgelenke können dazu führen, dass das Rückenmark innerhalb des Wirbelkanals weniger Platz hat und dadurch in seiner Funktion beeinträchtigt werden kann. In den meisten Fällen treten diese Verengungen im lumbalen Bereich auf. Es können Symptome wie Kreuzschmerzen, verstärkte Schmerzen beim Nachhintenbeugen und Gehen, sowie Taubheit und Sensibilitätsstörungen im Gesäßbereich und den Beinen auftreten. In vielen Fällen bleibt ein verengter Wirbelkanal jedoch auch asymptomatisch, obwohl die Verengung im bildgebenden Verfahren festgestellt wurde.
Die Wissenschaftler Katz et al. haben sich 2022 in einer Übersichtsarbeit dem Thema gewidmet, wie der aktuelle Stand über das physiotherapeutische Management bei einer lumbalen Spinalkanalstenose ist. Katz et al. fassen zusammen, dass die Therapie mehrere Aspekte beinhalten muss. Einen hohen Stellenwert für die Linderung der Symptome bekommt die Patientenedukation, das Schmerzmanagement, ein individueller therapeutischer Trainingsplan und physiotherapeutische Techniken wie Manuelle Therapie (MT). Die Einzeltherapie mit abgestimmten Übungen und MT soll laut dieser Untersuchung das Schmerzniveau und die Funktion stärker verbessern, als eine Gruppentherapie oder eigene Heimprogramme. Daneben steht zusätzlich die Wassertherapie, die ebenfalls einen guten Effekt bezüglich der Schmerzen und der Gehstrecke zeigen kann.
Auch wenn international kein Konsens über die Evidenz von Physiotherapie bei lumbaler Spinalkanalstenose besteht, sprechen sich Katz et al. für die sichere Bewertung von Bewegung und Physiotherapie aus. Laut Katz et al. senke ein strukturiertes Training, Edukation und Manuelle Therapie die Beeinträchtigung der Betroffenen.
Besonders weil die lumbale Spinalkanalstenose häufig unterschiedlich ausgeprägte Beschwerden aufzeigt oder sogar asymptomatisch verlaufen kann, ist bei der Betreuung von Patienten und Patientinnen die patientenzentrierte Herangehensweise von großer Relevanz. Es ist immer sehr individuell wie stark die Beeinträchtigung im Alltag letztendlich ist. Um Sie da abzuholen wo Sie mit Ihren Beschwerden stehen, verfolgen wir in unserer Physiotherapie Praxis in Freiburg den Weg mit Zeit, Kompetenz und patientenzentriertem Bewusstsein Ihnen den Raum zu geben, den Sie gebrauchen könnten.
Für Fragen rund um das Thema Therapie, Gesundheit und Wissenschaft stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.
Ihr optimotus Team